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Das Leipziger Waldstraßenviertel

Panorama

Wissenswertes über das Waldstraßenviertel

Das 1870 neu gestaltete Rosentaltor
Das Herz des Viertels: Der Liviaplatz

Das Waldstraßenviertel galt schon zur Zeit seiner Entstehung als Leipziger Nobelviertel und zählt auch heute wieder zu den besten Wohnlagen der Stadt. Seine Entwicklung setzte in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein. Durch die zunehmende Kommerzialisierung der Innenstadt, gab es immer weniger Wohnraum innerhalb der Altstadt. Insbesondere das rasant anwachsende Bürgertum drängte auf repräsentativen Wohnraum am Rande des Leipziger Stadtwaldes, im Rosental und an den Frankfurter Wiesen. Der Druck auf die Leipziger Vorstädte nahm zu. 

Etwa 1830 begann zunächst der Bau einzelner Villen in der heutigen Emil-Fuchs-Straße. Etwas später war entlang des Ranstädter Steinweges ein Bebauungsmuster zu erkennen. Die gründerzeitliche Stadterweiterung begann erst 1889. Unter der Federführung des Bankiers Frege und der Stadt Leipzig wurde das Gebiet zwischen Eltermühlgraben und der heutigen Friedrich-Ebert-Straße planmäßig erschlossen und parzelliert.

Innerhalb weniger Jahre konnten die mehr als 400 Parzellen an Bauherren aus dem wohlhabenden Bürgertum verkauft werden. Die Bebauung des Flächenensembles, mit einem streng rechteckigen Straßenmuster, war im wesentlichen 1905 abgeschlossen. Es entstanden Wohngebäude der gehobenen Klasse, die den Repräsentationswillen und das Investitionsvermögen der Bauherren zur Schau stellten. Während im südlichen Teil eine geschlossene Blockrandbebauung mit weitläufigen Innenhöfen das Bild bestimmt, wird der nördliche Teil durch freistehende Häuser mit Gärten geprägt.

Nach annähernd zwei Jahrzehnten der Sanierung erstrahlt das Waldstraßenviertel heute wieder in altem Glanz. Die gründerzeitlichen Bauten wurden liebevoll rekontruiert und den Anforderungen modernen Wohnens angepasst. Durch seine einmalige bauliche Geschlossenheit gilt der Stadtteil im nordwesten der Innenstadt als Flächendenkmal von europäischem Rang. An keinem anderen Ort finden sich mehr Einzeldenkmale in unmittelbarer Nachbarschaft und Raumbeziehung. Hier wohnt nicht nur der Leipziger gern.